Baltic Manors Ausstellung in Dänemark
Geschichte der Gutshöfe und der Reformen eines Adeligen
Das Hauptgebäude aus dem frühen 19. Jahrhundert, einst die bevorzugte Sommerresidenz des Adligen, Politikers und Aufklärers Graf C.D.F. Reventlow, ist heute ein Museum für das herrschaftliche Leben und die Reformperiode, die den Grundstein für die Entwicklung des modernen Dänemarks legte. Das Reventlow-Museum wurde 1940 im Hauptgebäude des Gutshofs Pederstrup eröffnet. Die Geschichte des Gutes lässt sich bis in die 1340er Jahre zurückverfolgen, während die ältesten Bauspuren im Herrenhaus aus den 1550er Jahren stammen. Das heutige Aussehen des Museums ist das Ergebnis der Restaurierung und des Wiederaufbaus des Hauses im Empire-Stil im Jahre 1940, das C. D. F. Reventlow 1813-22 errichten ließ. Heute ist Pederstrup eines von nur wenigen Gutshäusern in Dänemark, die im Empire-Stil gebaut wurden. In den 1930er Jahren verkaufte die Familie Reventlow Pederstrup, und das Gutshaus und der Park wurden als Museum genutzt. In diesem Zusammenhang wurde das Herrenhaus in den Stil von C. D. F. Reventlows einfachem Empire-Haus zurückversetzt, das jetzt wunderschön in dem von Seen und Wäldern umgebenen grünen Park liegt. Pederstrup ist ein spannendes Museum über die Kultur der Herrenhäuser, das alle Sinne anspricht.
Das Herz des Museums schlägt in der Küche
Das einzige Original im Gutshaus Pederstrup, ist der beeindruckende Herd in der Küche des Herrenhauses. Dieser Original-Herd wurde aufwendig saniert und ist wieder in Funktion. Die "Schauküchentage" in der historischen Küche sind ein absolut einmaliges Erlebnis. Jeden Donnerstag heizt die "Mamsell" den wahrscheinlich ältesten Ofen Dänemarks an, um mit den an historischen Rezepten interessierten Besuchern zu backen und zu kochen. Ein tolles Erlebnis, besonders für Familien mit Kindern.
In den schön eingerichteten Räumen mit Blick auf die Seen kann man heute den Alltag von C. D. F. Reventlow hautnah miterleben und erfahren, wie wohlhabende Familien in den Jahrzehnten um 1800 in ihren Herrenhäusern lebten. In den Wohnräumen des Museums findet jedes Jahr eine Sonderausstellung statt. Der Schlosspark lädt zum Spazierengehen und Picknicken ein.
Gutshaus Pederstrup als Hochzeit-Location mieten und romantisch feiern. Das Haus can auch als Location für Film- oder Photo-Aufnahmen gebucht werden und besticht mit einer authentischen Einrichtung.
Video über das Gutshaus Pederstrup
Dänemarks ältester Herd?
Der originale, gusseiserne Herd wurde gsorgfältig renoviert. Seitdem ist er das Herzstück des Hauses. Hier werden damalige Essgewohnheiten in Kochkursen mit historischen Rezepten wieder lebendig.
Mit freundlichen Grüßen, Frederikke Reventlow
Eine interessante weibliche Perspektive bieten die Briefe der Frau von C. D. F. Reventlow
"Ich suche Dich noch einmal im grünen Tempel, um eine Stunde mit Dir zu plaudern oder mit Dir in Deinem Dickicht zwischen blühenden Jasminen und Rosensträuchern spazieren zu gehen; dort könnten wir vielleicht auch über die großen Ereignisse unserer Zeit sprechen, die Segen oder Unglück auf unsere kommenden Nachkommen werfen werden. Ich hoffe auf das erste ..."
Über die Intimität zwischen Frederikke und Louise, 1791
Von ihrer Heirat mit Christian Ditlev Frederik Reventlow im Jahr 1774 bis zu ihrem Tod im Jahr 1822 tauschte Frederikke Reventlow wöchentlich Briefe mit ihrer Schwägerin Louise Stolberg aus. Obwohl sie sich nur selten sahen, hatten die beiden Freundinnen eine vertrauliche und enge Beziehung, die über sechs Jahrzehnte andauerte und in den Briefen zum Ausdruck kam. Eine der Jahresausstellungen des Museums Lolland-Falster basierte auf einer Auswahl der Briefe, die Frederikke an Louise schrieb. In diesen Briefen hat sie ihr Leben und ihre Gedanken über das Leben und die wichtigsten Ereignisse einer der turbulentesten Perioden der dänischen Geschichte in Worte gefasst.
Frederikkes Briefe sind ein Schlüssel zum Verständnis der Entwicklungen, die die Gesellschaft und das Familienleben Ende des 17. Jahrhunderts durchliefen. Während Krieg und wirtschaftliche Depression über Dänemarks Grenzen hinwegzogen und in Frankreich der Wind des politischen Wandels wehte, setzten sich neue Werte durch, die auf engen Familienbanden und einer glücklichen Ehe beruhten. Werte, für die Frederikke in den vielen Briefen und Schriften, die sie der Nachwelt hinterlassen hat, schon früh eintrat. In Frederikkes eigenen Worten geben die Briefe Einblick in eine Welt des Familienglücks, des Glanzes und der Festlichkeit königlicher Bälle sowie der Freuden und Sorgen der Kindererziehung. Ihre Briefe zeichnen auch ein Bild der politischen und literarischen Debatten der damaligen Zeit, die alle zu den Werten der heutigen Gesellschaft beigetragen haben.
Die Ausstellung wurde von Mia Ramsing Jensen (MA) und Museumskurator Jesper Munk Andersen kuratiert.