Flussbecken von Persante West-Polen
Schönheit inmitten entlegener Natur
Der Fluss Persante (Parsęta) in Westpolen ist etwa 130 km lang. Seine Quelle liegt in einem Ort namens Persanzig (Parsęcko). Er fließt nach Norden bis Kolberg (Kołobrzeg), wo er in die Ostsee mündet. Dabei fließt er sowohl durch Wälder als auch durch Wiesen und Torfmoore. Das Flussbecken der Persante ist ein Schutzgebiet für besondere Lebensräume.
Das Schutzgebiet der Persante (Natura 2000 „Dorzecze Parsęty“) erstreckt sich über die Kreise Belgard (Białogard), Kolberg (Kołobrzeg), Köslin (Koszalin), Neustettin (Szczecinek) und Schivelbein (Świdwin). Es umfasst die Bereiche der Pommerschen Seenplatte, des Łobesker Hochlands, der Gryfice-Ebene, der Belgard-Ebene und der Slowinzischen Küste. Die Persante bildet die Hauptachse der Region, zusammen mit den Tälern ihrer Nebenflüsse, wie Pysznica, Krummes Wasser (Pokrzywnica) mit dem Mühlgraben-Kanal (Młynówka), Topiel, Muglitz (Mogilica), Bukowa, Damitz (Dębnica) mit Wugger (Wogra) und Lubatówka, Pirnitz (Perznica) mit Łozica, Chwalimka, Kłuda und Żegnica. Die südliche Grenze des Schutzgebiets bildet die Quelle der Persante bei Persanzig, etwa 7 km nordwestlich von Neustettin. Im Norden grenzt es an das Stadtgebiet von Kolberg und die Ostseeküste, in die der Fluss mündet. Ein Besuch dieses vielfältigen Gebiets lohnt sich nicht nur wegen der reizvollen Natur. Diese kann mit dem Kajak erkundet werden, aber ein Teil der Flussabschnitte ist nur für erfahrene Kanufahrer befahrbar. Sie können auch mit dem Rad den Radweg „Entlang der Persante“ („Wzdłuż rzeki Parsęty“) befahren. Auf der Strecke gibt es Schlösser, Gutshäuser, slawische Festungsanlagen, Backsteinbrücken, alte Mühlen, alte hydrotechnische Anlagen und Kapellen zu besichtigen.
Virtueller Rundgang durch die baltischen Gutshäuser
Die Gutshäuser der Region zeugen von der Vernachlässigung des herrschaftlichen Erbes nach dem Zweiten Weltkrieg und seiner Wiederbelebung nach der Wende. Heute bieten diese Orte eine ganze Reihe von neuen Nutzungen und Attraktionen, von Kurhotels in renovierten Schlössern bis zu "schlafenden Schönheiten" in Ruinen. Heute wartet eine lebendige Landschaft voller überraschender Erlebnisse in Gutshäusern und Schlössern darauf, von Ihnen entdeckt zu werden. Im Rahmen der Ausstellung "Baltische Gutshäuser" ermöglicht eine digitale 360-Grad-Anwendung den Besuchern einen Blick hinter verschlossene Türen und eine Zeitreise in die Blütezeit der heute verlassenen Orte. Rund 30 Häuser (dwor) sind auf dieser interaktiven Karte zu sehen und können in 360-Grad-Aufnahmen und Drohnenaufnahmen erkundet werden.
Sehenswerte Schlösser
Schlösser und Herrenhäuser gehören zum kulturellen Erbe dieser Region. Sie stehen noch am Anfang einer langen Reise und versprechen die Entdeckung eines geheimen Schatzes:
Das Gutshaus in Neu Buckow (Bukówko): heute eine private Hotelanlage, die von den ehemaligen Lehrern betrieben wird, die hier unterrichtet haben, als das Haus nach dem Zweiten Weltkrieg als Schule genutzt wurde.
Palast in Karlino: Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude zu einem Landwirtschaftsbetrieb, jetzt wird es renoviert und soll als Hotel genutzt werden.
Schloss Nassow (Pałac Nosowo) wurde 1850 von der Patrizierfamilie Holkens aus Kolberg im Stil der Neorenaissance erbaut. Danach war das Anwesen bis 1945 im Besitz mehrerer anderer Familien wie der von Münchow, der von Heydebreck und der von Sprenger. Heute bietet Schloss Nassow, das in einer schönen waldreichen Gegend im Kreis Köslin (Koszalin) liegt, Hotelzimmer und Veranstaltungsräume für Hochzeiten und andere Feiern.
Herrenhaus Coseeger (Kozia Góra) wurde von Heinrich Friedrich von Podewils im Barockstil und mit einem großen Park erbaut. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde das Gebäude im neugotischen Stil umgebaut, der zu dieser Zeit sehr modern war. Es entstanden dekorative Galerien, Türme und Balkone. Besonders prächtig ist die Südfassade mit Ritterskulpturen und heraldischen Kartuschen. Das Gebäude hat eine Fläche von über 7800 m2, was seine Erhabenheit beweist. Zurzeit wird der Komplex renoviert, damit dort ein exklusives Hotel entstehen kann. Dennoch fanden hier bereits einige Konzerte und Feierlichkeiten statt.
In Heinrichsdorf (Siemczyno) befindet sich ein Barockschloss, welches zwischen 1722 und 1726 von Berndt von der Goltz als Mittelpunkt eines großen Landgutes mit einem Park und Wirtschaftsgebäuden erbaut wurde. Die Besonderheit des Parks ist die Allee mit Hainbuchenbäumen. Das Schloss selbst ist heute noch im Umbau, wobei es bereits jetzt zwei Ausstellungen zeigt: eine über die Barockzeit und eine über das bäuerliche Leben von damals. Gegenüber dem Schloss befindet sich ein Hotel mit Restaurant, das für Touristen und Einheimische lebhafte kulturelle Veranstaltungen anbietet.